Decke oder Fusssack? Wann entscheidet man sich als Eltern für was?
Ob das Kind noch in der Babywanne liegt oder schon im Buggy mitfährt – wenn die Temperaturen sich dem Gefrierpunkt nähern, ist ein Winterfusssack oder eine Decke genauso unverzichtbar wie eine Mütze und Handschuh für das Baby.
Decke oder doch lieber ein Winterfusssack?
Eine Decke ist flexibel und anpassungsfähig. Sie kann überall mitgenommen und vielfältig genutzt werden. Doch genau diese Flexibilität kann im Winter auch ein Nachteil sein. Eine Decke ist schnell weggestrampelt und selten so dick wie ein Winterfusssack. Somit empfehlen wir eine Decke weniger im Winter, sondern eher in der Übergangs- und Sommerzeit.
Ein Fusssack ist durch den Reissverschluss sehr praktisch -> Reissverschluss auf, Baby rein, Reissverschluss zu. Einmal in der Babyschale, im Kinderwagen oder dessen Wanne angebracht, muss er nicht jedes Mal aufs Neue um das Baby gewickelt werden. Wind, Schnee und Regen – all dem ist der Kinderwagen auf Spaziergängen ausgesetzt. Winterfusssäcke bestehen dementsprechend aus wasserabweisendem und winddichtem Aussenmaterial. So wird das Baby zuverlässig darin gewärmt und kann sich nicht freistrampeln.
Falls man sich nicht sicher ist, ob eine Decke oder ein Fusssack die bessere Wahl ist, kann eine Einschlagdecke ein guter Kompromiss sein. Gerade bei der Babyschale kommt es häufig zum Wechseln zwischen warm und kalt, wobei die Einschlagdecke schnell und einfach aufzuschlagen ist. Diese Decke ist, wie auch die Fusssäcke mit praktischen Schlitzen oder Drückknopföffnungen ausgestattet, damit die Gurten in Sitzen sauber genutzt werden können. Einige Decken sowie Fusssäcke sind mit einer Kapuze ausgestattet und wärmen so auch noch den Kopf, dadurch sind die empfindlichen Baby-Öhrchen vor kaltem Zugwind geschützt.
Wann empfiehlt sich ein Winterfusssack?
Ab welcher Temperatur ein Winterfusssack im Kinderwagen empfohlen ist, lässt sich nicht genau sagen, da jedes Kind ein individuelles Kälteempfinden hat, hier hat auch das Wetter einen Einfluss. Ein Fusssack kann bereits im Herbst vor Wind und Regen schützen und den Kinderwagen zu einem wohligen Kuschelnest machen. Bei Neugeborenen macht es Sinn, einen wärmenden sowie temperaturausgleichenden Fusssack zu wählen, da die Babys die eigene Körpertemperatur nicht speichern und regulieren können.
Um sicherzugehen, dass das Kind im Fusssack nicht schwitzt, wählen Sie bestenfalls einen thermoregulierenden Winterfusssack mit atmungsaktivem Innenfutter: Das kann hochwertiges Fleece, Daunen oder Lammfell sein. Dazu kann auch auf atmungsaktive Stoffe wie Wolle, Lyocell und Baumwolle bei der Kleidung gesetzt werden.
Tipp: Ob das Kind im Fusssack schwitzt, kann am besten im Nacken geprüft werden.
Welcher Fusssack passt zu uns?
Lammfell: Ein Winterfusssack mit Lammfell bzw. Schaffell ist besonders kuschelig und hält auch im tiefsten Winter schön warm. Lammfell ist ein Naturprodukt, welches klimaregulierend wirkt. Das heisst, es spendet kuschelige Wärme an kalten Tagen und kühlt an warmen Sommertagen. Jedoch ist die Pflege ist etwas aufwändiger und das Fell kann anfangs leicht «böckeln». Am besten wird der Fusssack nach links gedreht und ordentlich ausgelüftet und ausgebürstet. Bei schweren Verschmutzungen ist eine Handwäsche oder ein Schonwaschgang mit Wollwaschmittel möglich (wenn nichts anderes auf dem Etikett ausgewiesen).
Synthetisch: Diese Fusssäcke sind die günstigere Alternative zu einem Lammfell Fusssack, das sogenannte Teddyfell oder auch Microfleece. Diese bestehen aus Polyester und isolieren die Wärme, sind jedoch nicht besonders atmungsaktiv oder temperaturausgleichend, sodass die Kinder in diesem Fusssack schneller ins Schwitzen kommen. Der grosse Vorteil der Synthetik-Faser ist, dass sie waschbar und damit sehr pflegeleicht ist. Diese Materialien sind, stets dem Waschetikett entsprechend, in der Maschine waschbar und können danach an der Luft getrocknet werden.
Daunen: Ein hochwertiger Daunen-Fusssack hält dank seiner hervorragenden Wärmedämmung bei Minusgraden warm, ohne zu überhitzen. Der Fusssack bietet ein kuscheliges Nestchen im Kinderwagen. Daunen muss etwas aufwändiger gepflegt werden: Der Fusssack ist bis zu 40 Grad waschbar mit dem entsprechenden Waschmittel, doch nach dem Waschgang muss der Fusssack mit Trockner-Bällen in den Trockner, damit die Federn nicht verklumpen und er luftig bleibt.
Lammfellauflage:
Die Auflage aus echtem Lammfell hält durch die natürliche Eigenwärme Popo und Rücken des Kindes schön warm und wirkt temperaturausgleichend. Dies bedeutet, das Naturprodukt kann das ganze Jahr im Gebrauch sein – im Winter als wärmende und im Sommer als kühlende Sitzauflage. Gleichzeitig schont die Auflage den Sitz des Kinderwagens. Zudem ist sie neben dem kuschelweichen Griff auch antibakteriell und vermittelt ein angenehmes Wohlgefühl.
Wie auch beim Fusssack braucht die Auflage leichte Pflege. Durch das natürliche Lanolin ist das Fell selbstreinigend und es reicht deshalb aus, das Fell gelegentlich auszuschütteln oder bei stärkeren Verschmutzungen auszubürsten. Das Ausbürsten mit dem Lammfellkamm verhindert, dass sich die Haare im Laufe der Zeit verknoten und verfilzen.
Ein Waschen des Fells ist in den meisten Fällen nicht nötig, da das Lanolin in Kombination mit dem Ausbürsten auch starken Verschmutzungen entgegenwirkt. Dazu wird von zu häufigem Waschen, auch mit Lammfellwaschmittel, abgeraten, da der Leder des Fells hart werden kann.
Was kann helfen, wenn das Leder hart wurde?
Wenn das Leder des Fells doch mal hart ist, kann es manchmal helfen, wenn Sie es an einer Kante entlang reiben oder kneten und es so wieder auflockern. Wählen Sie dabei eine Kante aus die nicht zu scharf ist.
Wenn Sie bemerken, dass dies nicht funktioniert, können Sie als letzten Ausweg eine Lanolinkur/Schafwollwaschmittel einsprühen, in der Maschine gut ausschleudern und in einem Raum ohne direkte Sonnen- oder Hitzeweinwirkung trocknen lassen. Dabei immer wieder das Fell in Form ziehen und kneten. Zum Schluss noch vorsichtig ausbürsten.